• 9. Juni 2020

BBL: DIELMANN und Hübner nutzen Schutzschirmverfahren für Neuaufstellung

4. Juni 2020: Die DIELMANN-Gruppe, eine der führenden, inhabergeführten Handelsunternehmen in Deutschland, hat heute beim zuständigen Amtsgericht in Darmstadt für die Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG sowie für die Sporthaus Robert Hübner GmbH Anträge auf Eröffnung eines Schutzschirmverfahrens gestellt. Das Gericht hat diesen entsprochen und die vorläufige Eigenverwaltung über beide Gesellschaften angeordnet.

Im Zuge der bundesweit für mehrere Wochen angeordneten Kontaktbeschränkungen und flächendeckenden Schließungen von Filialgeschäften war der Umsatz beider Unternehmen komplett weggebrochen. Die in der direkten Folge von der Geschäftsführung implementierten Maßnahmen zeigten zwar kurzfristig Wirkung, die Situation musste jedoch neu bewertet werden, nachdem in der vergangenen Woche der Kreditantrag für eine erforderliche Überbrückungsfinanzierung von der KfW abgelehnt wurde.

Ziel des Schutzschirmverfahrens ist es jetzt, die gegenwärtige Krise zu bewältigen und die Gesellschaften der Unternehmensgruppe unter Einbezug aller rechtlichen Möglichkeiten so aufzustellen, dass sie dauerhaft am Markt bestehen können. Um der Komplexität und der besonderen Herausforderungen des Schutzschirmverfahrens gerecht zu werden, werden die Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG und die Sporthaus Robert Hübner GmbH ab sofort von ausgewiesenen Restrukturierungsexperten geführt. Im Zuge dessen ziehen sich Dr. Thomas Dielmann und Markus Dielmann aus der jeweiligen Geschäftsführung zurück, werden den Gesellschaften aber weiterhin beratend zur Verfügung stehen. „Das Schutzschirmverfahren ist nach der Überprüfung aller uns zur Verfügung stehenden Optionen die beste Möglichkeit, den langfristigen Fortbestand der Unternehmen im Interesse aller wesentlichen Beteiligten sicherzustellen“, erklärt der erfahrene Handelsexperte Michael Specht, der ab sofort mit Rechtsanwalt und Sanierungsexperte Dr. Georg Bernsau von BBL in die Geschäftsführung der Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG eintritt. Die Geschäftsführung der Sporthaus Robert Hübner GmbH übernehmen ab sofort der Rechtsanwalt und Sanierungsspezialist Steffen Schneider, Partner von BBL, sowie der Sanierungsexperte Dr. Kristian Schneider. Darüber hinaus hat das zuständige Amtsgericht Rechtsanwalt Steffen Rauschenbusch zum vorläufigen Sachwalter der Schuhhaus Dielmann GmbH & Co. KG bestellt. Vorläufiger Sachwalter der Sporthaus Robert Hübner GmbH ist Rechtsanwalt Markus Ernestus. Ihre Aufgabe wird es sein, den gesamten Prozess zu überwachen und die Interessen der Gläubiger der jeweiligen Gesellschaft zu wahren.

Der Geschäftsbetrieb in allen bundesweit 48 Filialen von DIELMANN und acht Filialen von SPORTHÜBNER wird auch während des Schutzschirmverfahrens unter Berücksichtigung der jeweils geltenden Corona-bedingten Sicherheitsmaßnahmen aufrechterhalten. Die Löhne und Gehälter der insgesamt 890 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.

Unter der DIELMANN-Gruppe werden die Aktivitäten von DIELMANN und SPORTHÜBNER gebündelt. Mit 890 Mitarbeitern, zusammen 56 Filialen und einem Eigenmarken-Onlineshop („SOMMERKIND“) für den Unternehmensbereich Damenschuhe und -accessoires zählt die DIELMANN-Gruppe zu den führenden, inhabergeführten Handelsunternehmen in Deutschland.

Über BBL:

BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen – Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit circa 200 Mitarbeitern und 40 Anwälten ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem verfügt sie über ein Büro in London. BBL steht für die Begleitung von Restrukturierungsprojekten zur Krisenvorbeugung und für die Beratung im Fall existenzbedrohender Situationen ebenso wie für die Begleitung von Insolvenzverfahren oder Insolvenzen in Eigenverwaltung. Viele der Projekte sind grenzüberschreitend, entsprechend umfassend ist auch das internationale Netzwerk der Kanzlei. Im aktuellen Ranking der Wirtschaftswoche (2020) steht BBL auf Platz fünf der führenden Insolvenzkanzleien Deutschlands.

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