KaDeWe Group: Erfolgreiche Sanierung in Eigenverwaltung

Die weit über die Grenzen Berlins hinaus bekannte Kaufhauskette The KaDeWe Group, bestehend aus den Kaufhäusern Alsterhaus (Hamburg), Kaufhaus des Westens (Berlin) und Oberpollinger (München), stellte Ende Januar 2024 den Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Dem Antrag wurde unmittelbar stattgegeben und das zuständige Amtsgericht Berlin-Charlottenburg bestellte Christian Graf Brockdorff zum vorläufigen Sachwalter. Gemeinsam mit den Beratern der Eigenverwaltung, welche seit März 2024 interimistisch durch den Chief Restructuring Officer (CRO) und Vorsitzenden der eigenverwaltenden Geschäftsführung agierenden Josef Schultheis unterstützt werden, gelang es dem Führungsteam innerhalb kürzester Zeit, den operativen Geschäftsbetrieb zu stabilisieren. Parallel wurde mit der Unternehmensberatung Roland Berger ein M&A-Prozess angestoßen. Mit Eröffnung des Verfahrens am 1. Mai 2024 kristallisierte sich die thailändische Central Group als verbleibende Investorin heraus. Die Central Group hatte zuvor die Immobilie des KaDeWe in Berlin vollständig erworben und bekundete starkes Interesse daran, auch den operativen Geschäftsbetrieb aller drei Häuser zu übernehmen. Diese Übertragung des KaDeWe sowie seiner Schwesterhäuser Oberpollinger und Alsterhaus erfolgte zum 1. August 2024 an die neue gegründete KaDeWe GmbH als künftige Betreibergesellschaft.

Voraussetzung für die schnelle Lösung und den nahtlosen Weiterbetrieb der drei Luxuskaufhäuser war neben dem großen Vertrauen verschiedener Stakeholder wie Gläubiger und Lieferanten auch ein Kaufvertrag mit der thailändischen Central Group im Juni 2024, die nun als alleinige Eigentümerin der KaDeWe-Immobilie fungiert.

Die KaDeWe Group, Teil der Benko-Unternehmensgruppe, war trotz eines der umsatzstärksten Geschäftsjahre in ihrer Unternehmensgeschichte in wirtschaftliche Schieflage geraten, da die Mieten der drei Standorte Berlin, München und Hamburg exorbitant gestiegen und unverhältnismäßig hoch waren. Zudem belasteten die Folgen der Coronapandemie und des Ukrainekrieges das Konsumverhalten auch im Luxury-Bereich. Hinzu kam eine Cyberattacke im Herbst 2023, die zu erheblichen Turbulenzen im Unternehmen geführt hatten.

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