Sozialstation Weise saniert sich in Eigenverwaltung

Berlin/Neuruppin, 23.11.2023

Die Gläubiger der Sozialstation Weise haben den Insolvenzplan einstimmig angenommen und somit kann nach rund 1,5 Jahren uneingeschränkter Betriebsfortführung in Eigenverwaltung das Verfahren nun nach rechtskräftiger Planbestätigung aufgehoben werden. Dirk Weise, Inhaber der Sozialstation Dirk Weise aus Prenzlau, zeigt sich erfreut: „Der Plan sieht vor, dass ein Investor den Geschäftsbetrieb der Sozialstation Dirk Weise mit einer neu gegründeten Auffanggesellschaft übernimmt.“

Alle 76 Arbeitsplätze bleiben erhalten, die pflegerische Versorgung der Region ist so weiterhin sichergestellt. Zudem erhalten die Gläubiger der Sozialstation Weise eine außergewöhnlich hohe Quote in Höhe von voraussichtlich rund 47%.  „Wir freuen uns, dass ungeachtet des volatilen Marktumfelds das Unternehmen neu aufgestellt und alle Arbeitsplätze erhalten werden konnten,“ betont Dr. Florian Linkert, Partner von der Restrukturierungskanzlei BBL, der als Sachwalter fungierte. Unterstützt wurde er im Team von Rechtsanwalt Olaf Hammer und der Wirtschaftsjuristin Maja Reiter, beide ebenfalls von BBL

„Wir sind glücklich, dass wir den Kern der Unternehmensgruppe schützen und nachhaltig stärken konnten,“ ergänzt Björn Herzog von Thomas Uppenbrink & Collegen, die sich für die Sanierungsberatung verantwortlich zeichnen.

Die Insolvenzantragsstellung des Betreibers eines Pflegedienstes für ambulante Alten- und Krankenpflege im Raum Neuruppin erfolgte im März 2022. Dr. Florian Linkert wurde vom Amtsgericht Neuruppin zum vorläufigen Sachwalter und ab dem 01.06.2022 zum Sachwalter bestellt. Gründe für die wirtschaftliche Schieflage des Unternehmens waren zum einen die verzögerte Fertigstellung eines neuen Standortes, für den bereits das entsprechende Personal eingestellt wurde. Des Weiteren litt das Unternehmen an den Auswirkungen der Corona-Pandemie, konkret gab es durch die behördlichen Einschränkungen Leerstand, der nicht zeitnah nachbesetzt werden konnten. Erschwerend kamen die Verhandlungen mit den Krankenkassen hinzu, innerhalb derer der Schuldner eine Erhöhung der Vergütung der Pflegeleistungen anstrebte, die aber final in eine unbefriedigende Punktwerterhöhung resultierte.

 

Über BBL Brockdorff

BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen – Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit mehr als 200 Mitarbeitern, darunter 50 Anwälten*innen ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London.  BBL steht für die Begleitung von Restrukturierungsprojekten zur Krisenbewältigung und für die Begleitung von Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

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