Insolvenzpläne für das Klinikum Hildburghausen und das Ambulante Zentrum Henneberger Land sind rechtskräftig

Landkreis Hildburghausen übernimmt als erster Landkreis seine Einrichtungen aus dem REGIOMED-Verbund

Hildburghausen, 01.10.2024: Nachdem die Gläubiger am 16. September 2024 mehrheitlich den Insolvenzplänen des Klinikums Hildburghausen und des Ambulanten Zentrums Henneberger Land (AZHL) zugestimmt hatten, ist nunmehr auch die Frist zur Einlegung von Rechtsmitteln abgelaufen. Mit dem heutigen Tage übernimmt der Landkreis Hildburghausen die Henneberg-Klinik, das Ambulante Zentrum Henneberger Land (im Landkreis belegene MVZs) und die REHA-Klinik Masserberg. Damit gelingt es dem Landkreis Hildburghausen als erstem der am REGIOMED-Verbund beteiligten Landkreise, das Sanierungskonzept umzusetzen.

Die bereits länger geplante Entflechtung des REGIOMED-Klinikverbundes war Ende Dezember 2023 auf politischer Ebene gescheitert, in der Folge waren über einen Großteil der Gesellschaften Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung angeordnet worden. Die Sanierung der Akut-Klinik und des AZHL in Hildburghausen erfolgten im Wege eines Insolvenzplans. Die REHA-Klinik Masserberg hat der Landkreis Hildburghausen als nicht-insolvente Gesellschaft im Wege eines Anteilskaufs erworben. Im letzten Schritt wird der Landkreis im Rahmen der Entflechtung eine eigene Verwaltung für seine Kliniken und MVZs aufbauen. Die Suche nach qualifiziertem Personal hat bereits begonnen.

Sven Gregor (Freie Wähler), seit 01. Juli 2024 Landrat von Hildburghausen, betont: „Wir sind sehr froh, dass wir alle drei Unternehmen erfolgreich aus dem REGIOMED-Verbund herausgelöst haben und sie nun eigenständig unter Trägerschaft des Landkreises fortführen können. Das ist für Patienten und Beschäftigte eine gute Nachricht.“. Gregor dankte seinem Vorgänger im Amt, Thomas Müller (CDU), der den Sanierungsprozess bis zu seinem Ausscheiden engagiert unterstützt hatte.

„Tatsächlich ist Hildburghausen der erste der vier Landkreise, der die in seinem Landkreis gelegenen Einrichtungen selbst übernommen und damit Sicherheit für alle Beteiligten geschaffen hat,“ betont Justus von Buchwaldt, der als Partner der Restrukturierungskanzlei BBL den Prozess für den Landkreis begleitete. Inga Homoth, Local-Partnerin bei BBL, ergänzt: „Dieses tolle Ergebnis wäre ohne die engagierte und tatkräftige Unterstützung der Mitarbeiter des Landratsamtes, insbesondere der Kämmerin, nicht möglich gewesen.

„Ein besonderer Dank muss an dieser Stelle den Mitarbeitenden aller stationären und ambulanten Einrichtungen ausgesprochen werden. Sie haben während der schwierigen Zeit des Insolvenzverfahrens Ihrem Unternehmen die Treue gehalten sowie engagiert und mit Empathie täglich unsere Patienten versorgt“, ergänzt Andreas Schütz, der ab 01. Oktober 2024 tätige Geschäftsführer.

Auch Torsten Franz, Geschäftsführer der Henneberg-Kliniken-Besitzgesellschaft, begrüßt den erfolgreichen Schritt: „Damit ist es gelungen, die im Landkreis Hildburghausen bedarfsnotwendige Krankenhausinfrastruktur aufrechtzuerhalten.“

Das Team von BBL hat für den Landkreis die entsprechende Investorenvereinbarung ausgehandelt und bei der Neuaufstellung des neuen Klinikkonzerns unterstützt. Namentlich beteiligt waren die Rechtsanwälte Justus von Buchwaldt, Inga Homoth, Julia Axer und Dr. Mark Birkner. Rechtsanwalt Alexander Stahl von PKS Stahl & Partner hat die Besitzgesellschaft vertreten, die Eigentümerin der Immobilien der Klinik und der MVZs ist. Ein Team der Unternehmensberatung Puke Dresen Mall hat das Zahlenwerk aufbereitet. Der Klinikverbund REGIOMED wurde bei der Sanierung in Eigenverwaltung von ECKERT Rechtsanwälten beraten.

 

Über BBL
BBL gehört seit vielen Jahren zu den bundesweit führenden Kanzleien mit klarem Fokus auf Sondersituationen – Restrukturierung, Sanierung und Insolvenz. Mit mehr als 200 Mitarbeitenden, davon 50 Anwältinnen und Anwälten, ist die Kanzlei deutschlandweit präsent, zudem gibt es ein Büro in London.

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